Kinder und die Pandemie – Eine Analyse

Was passiert mit Kindern in der Pandemie? Wie ist ihre Situation? Welche Gefahr geht für sie vom Virus aus? Wie sind die Folgen der Maßnahmen? Diese Fragen will ich heute mal mit den bestmöglichen Daten beantworten.

Welche Gefahr geht vom Coronavirus für Kinder aus?

Schauen wir uns doch mal die Zahlen dazu an. Seit Anfang der Pandemie sind 5 Kinder (0-19 Jahre) in Deutschland an Covid19 gestorben. Zusätzlich wurden 1474 Kinder bisher wegen einer SARS-CoV-2 Infektion ins Krankenhaus eingeliefert, wovon 74 auf die Intensivstation verlegt werden mussten. Laut Aussage vom Stiko-Vorsitzenden hatten praktisch alle Kinder mit schweren Verläufen schwerste Vorerkrankungen. (siehe Minute 5:10)

Welche Gefahr geht von einer langen Folgeerkrankung aus?

Die Studienlage zu Long-Covid ist bisher sehr schwach, insbesondere gibt es nicht einmal eine einheitliche Definition für diese Erkrankung in Deutschland. Jedoch gibt es nach Aussage des Stiko-Vorsitzenden nach Prüfung aller vorliegenden Daten, Long Covid bei Kindern eigentlich nicht. (siehe Minute 4:25).

Was ist mit PIMS?

Seit Beginn der Pandemie sind 323 Fälle bisher gemeldet worden. Dabei gab es noch keinen tödlichen Verlauf und ca. 89% der Fälle sind ohne Folgeschäden ausgeheilt. 6,3% haben Folgeschäden erlitten und die restlichen 5% (21 Kinder) sind noch in Behandlung.

Setzen wir diese Zahlen mal ins Verhältnis zu anderen Zahlen:

In der letzten Grippesaison vor Corona 2018/19 wurden 7461 Kinder im Krankenhaus behandelt, von denen 9 Kinder verstarben. In der Grippesaison 2017/18 verstarben laborbestätigt 33 Kinder an der Grippe (siehe hier Seite 47). Im Jahr 2019 sind 55 Kinder im Straßenverkehr gestorben und 25 Kinder sind ertrunken. 152 Kinder verstarben 2020 infolge häuslicher Gewalt. 185 Kinder haben im Jahr 2019 Selbstmord begangen.

Fazit der Gefahrenlage:

Corona ist für Kinder nicht gefährlicher als die allgemeinen Lebensrisiken, selbst ohne Maßnahmen wäre dies immer noch der Fall, was ein Blick auf Schweden offenbart. Dort sind bei einer achtmal kleineren Bevölkerung 13 Kinder an oder mit Covid gestorben. Selbst wenn man nun annimmt, dass alle diese 13 Kinder an Covid verstorben sind, würde man für Deutschland auf 115 Kinder kommen, die etwa verstorben wären.

Was sind die Folgen der Maßnahmen für unsere Kinder?

Psychische Gesundheit

Laut ersten Studiendaten haben sich depressive Tendenzen bei den 7-20-Jährigen etwa verdoppelt von 20% auf 40%. Nur auf diese Altersgruppe bezogen, sind das 2 Mio. Kinder mehr mit depressiven Tendenzen. Die Kinder- und Jugendpsychologie warnt schon seit Monaten, dass sie teilweise nur noch Kinder behandeln können, die akut selbstmordgefährdet sind. Das ist kein Wunder, denkt doch mittlerweile jeder sechste Jugendliche (14-20 Jahre) fast täglich darüber nach. Bei Angststörung und Essstörung dasselbe Bild mit jeweils etwa 1,5 Mio. mehr Kindern mit dieser Verhaltensauffälligkeit. Psychosomatische Beschwerden wie Bauchschmerzen, Niedergeschlagenheit, Kopfschmerzen usw. haben ähnliche Zuwachsraten. Konflikte mit Gleichaltrigen haben um 150% zugenommen und betreffen jetzt jedes vierte Kind. Insbesondere durch die soziale Isolation haben Kinder verlernt, mit anderen Kindern zu spielen. Viele dieser Daten kommen noch aus dem Januar, womit die verheerende Wirkung des zweiten Lockdowns noch nicht berücksichtigt ist, in dem die Schulen für einige Kinder vier Monate geschlossen war. Weitere Details siehe hier.

Medienkonsum

Im gleichen Zeitraum hat der freizeitliche Medienkonsum erheblich zugelegt. Waren es vor der Pandemie noch ca. 130 Minuten täglich, sind es mittlerweile 220 Minuten. Damit verbringen Kinder fast 25% ihrer Wachzeit vor einem Bildschirm.

Bewegung

Bei der Bewegung zeigt sich ein ähnliches Bild. Wobei sich hier leider die positiven Effekte des ersten Lockdowns, insbesondere bedingt durch das schöne Wetter, nicht festgesetzt haben. So nahm die Bewegung zunächst von 107 Minuten täglich von vor der Pandemie auf 144 Minuten zu, sank aber im zweiten Lockdown massiv auf nur noch 61 Minuten pro Tag. Zusätzlich geben 30% der Studienteilnehmer an, während der Pandemie zugenommen zu haben.

Bildung

Bildungstechnisch muss man mit erheblichen Rückständen rechnen. Die Zeit, die ein Kind mit schulischen Aufgaben verbringt, hat sich beinahe halbiert (von 7 auf 4 Stunden). Insbesondere nicht-Akademiker Haushalte und Haushalte mit schlechten Deutschkenntnissen sind hier besonders betroffen.

Fazit:

Die Maßnahmen gefährden insbesondere die psychische Gesundheit einer ganzen Generation mit Millionen Kindern, die akut gefährdet sind. Auch körperlich und bildungstechnisch haben sich die Maßnahmen gravierend auf die Kinder ausgewirkt.

Viele dieser Probleme werden wahrscheinlich wieder zurückgehen, doch man sollte nicht vergessen, dass die subjektive Wahrnehmung von Kindern anders ist. Ein Jahr eines 60-Jährigen fühlt sich für einen 10-Jährigen wie 4 Jahre an. Kinder unter 8 Jahren haben meistens kein richtiges Zeitgefühl, wodurch das Hier und Jetzt ihre einzige Bezugsgröße ist. Für diese Kinder dauert die Pandemie gefühlt deren komplettes Leben (siehe hier, Seite 17).

Schlussfolgerung

Viele dieser Erkenntnisse lagen in ersten Studien auch schon nach dem ersten Lockdown vor. Trotzdem hat die Politik bewusst weiter die Schädigung einer Bevölkerungsgruppe für den Schutz einer anderen in Kauf genommen. Wenn man sich die Zahlen mal anschaut, ist der durchschnittliche Coronatote ca. 82 Jahre alt und hatte noch eine Lebenserwartung von ca. 9 Jahren. Wenn wir uns dann anschauen, was die Folgen der Maßnahmen für die Lebenserwartung unserer Kinder bedeutet, sieht man: Mit einer Depression ist die Lebenserwartung 7-11 Jahre geringer, bei Übergewicht sind es 2-4 Jahre und bei einem schlechtere Bildungsabschluss bis zu 6 Jahre.

Hinzu kommt, dass in den kommenden Jahren für die Unterstützung genau dieser Kinder das Geld im Bundeshaushalt fehlen wird. Gerade einmal knapp 2 Milliarden hatte der Bund für die Kinder jetzt veranschlagt, um Verlorenes wieder aufzuholen. Das ist genauso viel Geld, wie Spahn mit seinen FFP2-Masken an die Apotheken verschenkt hat, ein Tropfen auf den heißen Stein. Dass der Bundestag genau in dieser Zeit Kinderrechte im Grundgesetz verankern will, kann da eigentlich nur als schlechter Scherz angesehen werden. Den Gipfel hat jetzt noch die zuständige Ministerin hingelegt, die den Kindern und Familien endgültig den Rücken gekehrt hat, um ihren Kopf zu retten und sich auf den Wahlkampf in Berlin zu fokussieren. Und anstatt die Position, selbst für ein halbes Jahr, in dieser wichtigen Zeit neu zu besetzten, wird es jetzt nebenbei von der Justizministerin geführt.

Das es nach über einem Jahr noch keinen Kinder-Corona Gipfel gab, ist bezeichnet für diese Versagen. Auch die aktuelle Diskussion, ob Kinder geimpft werden sollen, geht völlig am Thema vorbei. Wie oben gezeigt, geht vom Coronavirus für unsere Kinder keine übermäßige Gefahr aus. Mit dem Voranschreiten der Impfung der Risikogruppen fällt auch die Begründung für ein indirektes Risiko weg. Somit sollte schnellstmöglich darüber nachgedacht werden, für Kinder die Maßnahmen aufzuheben, da diese mit jedem weiteren Tag deren körperliche und seelische Gesundheit weiter verschlechtern.


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